Anbau, Umbau, Ausbau – Wer vorher gut plant, braucht sich im Nachhinein nicht zu ärgern

Baugenehmigung – ja oder nein?

Wer Anbau-, Umbau- oder Ausbaumaßnahmen am eigenen Wohngebäude vornehmen möchte, braucht oftmals eine Baugenehmigung. Diese ist gebührenpflichtig und wird vom örtlichen Bauamt ausgestellt. Innere Umbauten sind häufig genehmigungsfrei, sofern sie die Änderung oder Errichtung von nicht tragenden oder nicht aussteifenden Bauteilen beinhalten. Dies ist aber abhängig davon, wie innere Umbauten von der jeweiligen Landesbauordnung definiert werden. Umbaumaßnahmen an der Außenfassade sowie An- und Ausbaumaßnahmen eines Gebäudes unterliegen häufig der Genehmigungspflicht. Je nach Bundesland können die Vorschriften, wann eine Baugenehmigung beantragt werden muss und welche Bauvorhaben genehmigungsfrei sind, variieren. Um hier Aufschluss zu erhalten, sollte ein Blick in die Landesbauordnung des jeweiligen Bundeslandes geworfen oder beim Bauamt nachgefragt werden. Wer bauliche Veränderungen an einem älteren Gebäude vornehmen möchte, sollte sich zudem informieren, ob das Gebäude dem Denkmalschutz unterliegt. Wenn dem so ist, müssen hier gesonderte Auflagen beachtet und eingehalten werden.

Vorgaben zum Klimaschutz – gesetzliche Regelungen beachten

Aufgrund der stetig sinkenden Ressourcen unterliegen Gebäude seit einigen Jahren auch bestimmten Vorschriften zur Senkung des Energieverbrauchs. Wer bauliche Veränderungen am Eigenheim vornehmen möchte, sollte dazu einiges beachten. Zum einen sind mittlerweile für viele Sanierungsarbeiten am Haus sogenannte Gebäudeenergieausweis notwendig. Dieser muss für bei Neubauten beim örtlichen Bauamt beantragt werden, für bestehende Gebäude kann er dagegen auch von Architekten, Bauingenieuren, Handwerksmeistern und anderen Personen mit einer Berechtigung ausgestellt werden. Zum anderen haben Immobilienbesitzer teilweise bestimmte Vorgaben zur Senkung des Energieverbrauchs einzuhalten, und sind beispielsweise dazu verpflichtet, neue Fenster einzusetzen oder andere Maßnahmen vorzunehmen.

Arbeiten die vom Fachmann erledigt werden sollten

Bei Dachdeckerarbeiten sollte ein Fachmann hinzugezogen werden – Foto: © WoGi – Fotolia.com

Bauliche Veränderungen am Eigenheim erfordern häufig auch Veränderungen im Elektrik- oder Heizungs- und Sanitärbereich. Immobilienbesitzer dürfen in der Regel in ihrem Gebäude selbst Stromleitungen oder Wasserleitungen verlegen. Viele tun dies auch aus Kostengründen gerade bei der Sanierung des Eigenheims. Dennoch sollte man in manchen Fällen erwägen, die Arbeiten lieber von einem Fachmann durchführen zu lassen und das Risiko eines Brandes oder eines Wasserschadens zu umgehen. Dasselbe gilt übrigens auch für Kaminöfen. Diese müssen nicht, sollten aber von einem Schornsteinfeger eingebaut und abgenommen werden, um spätere Schäden durch Fehler zu minimieren.

Richtige Entsorgung – wohin mit dem Müll und Bauschutt?

Bei Umbau-, Anbau- oder Ausbaumaßnahmen am Eigenheim entsteht in der Regel ziemlich viel Bauschutt und anderer Abfall. Je nach Müllsorte hat man sich als Bauherr um die jeweilige Entsorgungsmethode zu kümmern. Diese können je nach Bundesland oder Gemeinde ganz unterschiedlich ausfallen. Deshalb gilt, sich im Vorfeld über die lokalen Entsorgungsvorschriften zu informieren. In jedem Fall sollte versucht werden, von vornherein Müll zu vermeiden. Wer gut und vorausschauend plant, braucht nur Baumaterial in der erforderlichen Menge zu kaufen und spart so erstens bares Geld und verhindert zweitens, dass zu viel übriggebliebenes Material in den Müll wandern muss.

Lieber gleich alles richtig machen

Wer als Hauseigentümer an seinem Gebäude bauliche Veränderungen vornehmen möchte, sollte dies umfassend planen und sich ausgiebig über Kosten, gesetzliche Regelungen und mögliche Probleme informieren. Das gilt auch für vergleichsweise kleine Baumaßnahmen mit potentiellen Problemen, die eher trivialer Natur sind. Über alles, das man nicht im Vorfeld bedacht hat, kann man sich im Nachhinein lange ärgern. So gab es schon Bauherren, die im Zuge von Baumaßnahmen am Haus ein Bad renoviert oder neu bauen ließen und sich keine Gedanken darüber machten, ob eine Fußbodenheizung eine bessere Alternative zu einer Wandheizung wäre und sich anschließend jahrelang im Winter über kalte Füße ärgerten. Daher sollten auch kleine Entscheidungen eingehend bedacht werden. Denn wenn auch solche vergleichsweise unwichtigen Entscheidungen nicht vorher getroffen werden, lassen sie sich nachträglich oftmals nur schwer wieder ändern.

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