Energiesparlampe

Damit der EU Bürger nicht vollkommen im Dunkeln steht, hat sich die Regierung natürlich etwas einfallen lassen. Alle Haushalte sollen ab jetzt durch Energiesparlampen mit der Fachbezeichnung Kompaktleuchtstofflampe beleuchtet werden. Klingt innovativ und modern, neu ist die ganze Sache allerdings nicht. Die Nachfolgerin der Glühbirne, zumindest ihr Grundprinzip, das der Leuchtstoffröhre, ist bereits über 100 Jahre alt. Die Minileuchtstoffröhren verfolgen eine völlig andere Technik als unsere gute alte Glühbirne, sie sind darauf ausgelegt mit deutlich weniger Energieaufwand eine annähern gleiche Helligkeit zu erzeugen wie die alten Lichtbringer, so wie es bereits andere große Neonröhren seit Jahrzehnten schaffen.

Die Energiesparlampe: Vom neuen Ausweg aus der Dunkelheit

Doch wieso genau ist die Bevölkerung nach wie vor mehrstimmig für die Glühbirne? Sind die Gegner der Energiesparlampe gleichzeitig auch konservative Gegner des Klimaschutzes? Keineswegs, denn auch die Energiesparlampe birgt Nachteile und sogar Risiken für die Gesundheit.

Schadstoffe in Energiesparlampen

Die Minileuchtstoffröhren bedienen sich eines Gases in ihrem Inneren, um ihre Umgebung zu erhellen (vlg. zum Thema Gasentladungslampen, Uni Münster). Das Gas wird durch chemische Vorgänge und viele filigrane Einzelteile in der Lampe zum glühen gebracht und erzeugt somit Licht und das ohne dabei Wärme abzustrahlen und somit Energie zu verschwenden. Allerdings liegt genau in diesem Gas, dass das Kernstück der Energiesparlampe ist auch eines ihrer größten Mankos: es ist hoch giftig.

Solange die Lampe nicht verbricht, birgt das Gas natürlich keine Gefahr, da es fest im Glasmantel eingeschlossen ist. Sollte die Minileuchtstoffröhre jedoch einmal zu Bruch gehen (und wem ist nicht schon einmal eine Glühbirne aus der Hand gefallen) sieht die Sache schon anders aus. Natürlich ist eine solche Dosis Gas nicht in der Lage, einen Menschen sofort ins Grab zu bringen, gesund ist das Einatmen der Substanz jedoch trotzdem nicht.

Die aufwändige Herstellung von Energiesparlampen

Und nicht nur das Gas selbst, auch viele andere Bestandteile der Energiesparlampen sind bedenklich. So mag die Glühbirnennachfolgerin im Gebrauch deutlich umweltschonender sein, jedoch im der Herstellung eher das Gegenteil. Durch Platinen, Kondensatoren und Schwermetalle wie das ebenfalls hoch giftige Quecksilber werden die Minileuchtstoffröhren zu umweltschädlichem Sondermüll. Insofern ist klar, dass eine Energiesparlampe nicht in den Hausmüll gehört, um Entsorgung und Recycling zu ermöglichen.

Die Lichtqualität von Energiesparlampen

Ein anderer Punkt, den viele EU Bürger an der neuen Innovation kritisieren ist die Farbe des abgestrahlten Lichts der neuen Lampe. Denn das ist weit weniger angenehm als das der Glühbirnen-Oldtimer, von denen wir ein weiches und warmes Licht gewohnt waren. Hart und kühl erscheint die neue Lichtquelle, fast wie in einem OP Saal mag es dem ein oder anderen vorkommen. Natürlich wird an diesem Problem, der Farbgestaltung, gearbeitet und es gibt inzwischen verschiedene Farbvariationen der Energiesparlampen, jedoch ist das Licht nach wie vor nicht so, wie wie es von unserer guten alten Glühbirne gewohnt waren. Auch brauchen die neuen Lampen eine gewissen Zeit bis sie ihre volle Helligkeit erreicht haben – je nach Modell handelt es sich hierbei um Sekunden bis zu Minuten.

Der Aufbau von Energiesparlampen

Energiesparlampen sind im übrigen nicht nur einfache Lampen, ihr Aufbau gleicht kleinen Elektrogeräten. Denn Strom und Gas gibt nicht gleich Licht, um die Energie in Helligkeit umzuwandeln benötigt man eine große Anzahl verschiedenster Kleinbauteile, die bei großen Neonröhren in Aufsätzen im Gehäuse und bei den kleinen Energiesparlampen direkt in der Fassung eingebaut sind. Und gerade bei billigeren Geräten, die eine geringere Qualität aufweisen, kann es durch die weniger gute Verarbeitung eben dieser Teile zu lästigem Brummen und somit zu einer äußert anstrengenden Geräuschkulisse kommen.

Der Anschaffungspreis von Energiesparlampen

Zu guter Letzt bleibt wohl noch der größte Dorn im Auge der Konsumenten zu nennen: Energiesparlampen haben einen deutlich höheren Anschaffungspreis und machen sich somit unter den Otto Normalverbrauchern viel unbeliebter, als sie ohnehin schon sind. Der Vorteil an der ganzen Sache: sie haben gleichzeitig eine längere Lebensdauer.

Weiterführende Infos

Für weitere Infos empfiehlt sich grade für Verkäufer im Elektrobereich beispielsweise das Produkt-Trainings-Programm von Osram. Im Modul 6 werden dort Leuchtstofflampen behandelt, wodurch man einen weitreichenden Einblick in die Technik der Leuchtstofflampen sowie ihre Vor- und Nachteile erhält.