Wie entstanden Weltausstellungen?
Zur Zeit der Industrialisierung, Mitte des 19. Jahrhunderts, entstand durch Prinz Albert angeregt, der Gedanke, eine Leistungsschau einzuführen, bei der technische Neuheiten und kunsthandwerklich interessante Objekte einem internationalen Publikum präsentiert werden sollten. Die Idee wurde umgesetzt und die erste Weltausstellung fand 1851 in London im Hyde Park statt.
In den folgenden Jahren bis zum heutigen Tag fanden 98 weitere Weltausstellungen statt, zum Teil gleich zwei oder drei in verschiedenen Städten auf unterschiedlichen Kontinenten. Ziel des ausstellenden Landes ist es, seinen spezifischen Besonderheiten durch ausgefallene und architektonisch interessante Ausstellungsgebäude und entsprechende Anlagen auf dem Ausstellungsgelände Form zu geben.
Ab der Weltausstellung in Paris 1867 wurde für jedes ausstellende Land ein eigener Pavillon errichtet, in dem das jeweilige Land seine Exponate präsentieren konnte. Die eigens für die Weltausstellung errichteten Gebäude und Anlagen werden in der Regel nach Ende der Ausstellung wieder demontiert. Eine der wenigen Ausnahmen bildet der Eifelturm in Paris.
Neben den technischen Leistungsschauen bieten die Weltausstellungen auch jede Art und Menge von Freizeitvergnügen. Diese Kombination lockt einen großen Kreis von Interessenten an und stellt wohl die Ursache dar für den großen Erfolg der Weltausstellungen. Erlebnisparks, ausgefallene Architektur und große Schauveranstaltungen der ausstellenden Länder ergeben einen hoch interessanten Kontrast zu den neuesten Entwicklungen der Technik.
Das Motto jeder Weltausstellung gibt dem Interessenten einen Vorgeschmack und einen Eindruck davon, welche Erwartungen er an die Weltausstellung entwickeln darf. An den Beispielen der EXPO 2000 in Hannover, der Weltausstellung in New York 1964 und der EXOP 2010 in Shanghai lassen sich sowohl die rasante Entwicklung unserer Zeit als auch die Visionen, die auf der Weltausstellung eine Form bekommen, deutlich ablesen.
EXPO 1964 New York
Im Zusammenhang mit dieser Weltausstellung gab es einige Differenzen mit dem Bureau International des Expositions. Bereits 1962 hatte eine Weltausstellung in Seatle stattgefunden und das B.I.E. akzeptierte nicht, dass der Veranstalter dort wieder eine Weltausstellung organisieren wollte. Das Ergebnis war, dass die meisten Aussteller sich aus kommerziellen Gründen lieber an der Ausstellung in Seatle beteiligten. Das führte dazu, dass sich in New York 1964 überwiegend Schwellenländer aus Asien präsentierten. Die Weltausstellung 1964 hatte kein besonderes Motto und stellte den technischen Fortschritt in den Vordergrund.
Während in New York die Weltausstellung statt fand, wurde im Herbst 1964 auf der Welser Herbstmesse in Österreich dem Publikum das Farbfernsehen präsentiert und für die Öffentlichkeit frei gegeben. Auf FS2 Oberösterreich wurde das gesamte Messe-Fernsehprogramm in Farbe ausgestrahlt.
Wurden in den ersten Jahren die Sendungen allgemein nur teilweise bzw. stundenweise in Farbe übertragen, ist es bereits seit den 80er Jahren zu einer Selbstverständlichkeit geworden, Farbfernsehen zu empfangen. Die Entwicklung vom analogen Empfang mit Hilfe von Antennen verlief über die Einführung des Kabelfernsehens und den Satellitenschüsseln in den 90er Jahren hin zur Digitalisierung des Fernsehens.
Die ersten Farbfernsehempfänger waren mit Röhren ausgestattet, heute hat die Elektronik Einzug gehalten und das Aussehen der Empfänger komplett verändert. Von wenigen Zentimetern Bildfläche auf einem Handy bis hin zu meterhoher Leinwandgröße in wahrer Heimkinoqualität kann heute Fernsehprogramm empfangen werden. Standen in den 60er Jahren in der Regel nur die Fernsehprogramme der öffentlich rechtlichen Sendeanstalten zur Wahl, steht einem weltweiten Fernsehkonsum über den digitalen sowie dem Internet-Empfang nichts im Wege.
EXPO 2000 Hannover
Vom 1. Juni 2000 bis 31. Oktober 2000 fand zum ersten Mal in Deutschland eine vom Bureau International des Expositions anerkannte Weltausstellung statt. Die EXPO 2000 in Hannover stand unter dem Motto Mensch, Natur und Technik Eine neue Welt entsteht – Dieses Motto wurde durch das Logo der EXPO 2000 hervorragend visualisiert, indem es sich ständig farblich und in seiner Form veränderte. Die konzeptionelle Idee dazu fand weltweit große Beachtung, wurde auf diese Weise doch auch der Grundgedanke der Weltausstellung an sich durch diese künstlerische Arbeit ausgedrückt.
Das Motto dieser Weltausstellung wurde aber auch direkt umgesetzt, indem die vorhandenen räumlichen Ressourcen genutzt wurden. Die Ausstellung fand auf dem Messegelände Hannover statt, ohne zusätzlich Landflächen umzustrukturieren und neu zu bebauen. Der größte Teil der für die Weltausstellung errichteten Gebäude wurde entweder abgerissen und neuen Zwecken zugeführt, anderweitig verwendet oder die verwendeten Materialien wurden recycelt. Um dem Untertitel -Eine neue Welt entsteht- gerecht zu werden, wurde auf der EXPO 2000 zum ersten Mal auf einer Weltausstellung das Konzept des Themenparks realisiert.
Gleichzeitig während die EXPO 2000 in Hannover stattfand, wurden im Rahmen des Weltausstellungsthemas sowohl in Deutschland als auch weltweit 487 Projekte in 123 Ländern durchgeführt, die alle in Zusammenhang mit der EXPO 2000 standen. Es fand also im wahrsten Sinne des Wortes eine Weltausstellung statt. In Global Dialogues wurden im Kontext zu den Themenparks die behandelten Themen von nahezu 500 Politikern, Wissenschaftlern, Experten und Personen des Wirtschaftslebens aufgegriffen und an speziellen Tagen im großen Kreis intellektuell behandelt.
EXPO 2010 Shanghai
Das Motto der EXPO 2010 in Shanghai lautete Eine bessere Stadt, ein besseres Leben. Diese Weltausstellung war die zweite in diesem neuen Jahrtausend, die in Asien stattfand. Die chinesische Millionen-Metropole richtete die Ausstellung zu beiden Seiten des Flussufers des Huangpu auf einer Gesamtfläche von 5,28 Quadratkilometern aus.
Wie in einem Land voller Superlativen zu erwarten, beteiligten sich 240 Aussteller aus allen Nationen und brachten dem Thema entsprechende Beiträge ein. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten und das Thema sollte dazu anregen, Konzepte zu entwicklen, wie sich das Leben der Menschen in den Städten der Zukunft besser gestalten lässt. Die eingebrachten Konzepte entwarfen Lösungsvorschläge zur Nachhaltigkeit und Integration in den Entwicklungsmöglichkeiten der neuen Städtebilder und der Lebensräume in den neuen Städten.
Den Organisatoren in China lag besonders daran, dass die Beiträgen der Aussteller zeigten, wie das Harmoniekonzept in die Stadtentwicklung der Zukunft integriert werden kann. Das Motto sollte durch fünf Unterthemen realisiert werden 1. Konzepte zur Realisierung der kulturellen Vielfalt innerhalb der neuen Stadt, 2. die Dokumentation der Möglichkeiten von wirtschaftlicher Entwicklung und Entfaltung des Wohlstandes der Bewohner der zukünftigen Stadt, 3. wie sich wissenschaftliche und technische Innovationen auf den Charakter, das Aussehen der zukünftigen Stadt und der Lebensqualität in ihr auswirken könnten, 4. die neue Gestaltung von bestehenden Stadtteilen, 5. und nicht zuletzt das harmonische Zusammenspiel zwischen der Stadt und den ländlichen Umgebungen.
Shanghai als Metropole mit 18 Millionen Einwohnern war prädestiniert für dieses Thema und in der Stadt selbst wurde für die EXPO 2010 die Umsetzung des Ausstellungsthemas in erheblichem Umfang umgesetzt. Um den erwarteten Besucherstrom von 70 Millionen Besuchern bewältigen zu können, wurden ganze Stadtteile umgestaltet. Es wurden 6 Stadtbahnen und insgesamt 200 Haltestellen neu gebaut. Die Infrastruktur und das Hotelwesen wurden deutlich umgebaut und aufgestockt. Das gesamte Straßennetz wurde erweitert und ausgebaut.
Von einem kleinen Fischerdorf in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts hat sich Shanghai in rasendem Tempo zu der bedeutendsten chinesischen Industriestadt entwickelt. Die Stadt gehört zu den zehn größten Städten der Erde. Sie besitzt Vorreiter Status in Chinas Entwicklung. Neben dem wichtigsten chinesischen Börsenplatz ist Shanghai die drittgrößte Hafenstadt der Welt.
EXPO 2015 Mailand
Nach der Expo 2012 in Yeosu, Südkorea, zieht es die Weltausstellung nach sieben Jahren Abwesenheit zurück nach Europa. Im Jahr 2015 soll die Ausstellung mit Ständen aus der ganzen Welt in Mailand stattfinden und sich dabei ganz in den Dienst der Umwelt stellen. Unter dem Motto Feeding the Planet, Energy for life wird es vor allem darum gehen, wie man die Ressourcen in der Welt in der heutigen Zeit richtig nutzen kann. Außerdem ist anhand der bekannten Stände bereits abzusehen, dass auch das Thema Ernährung einen wichtigen Stellenwert hierbei einnehmen wird.
Die allgemeinen Informationen über die Expo 2015
Auch wenn es bis zum Beginn der Weltausstellung in Mailand noch zwei Jahre dauert, kann man doch bereits heute die eine oder andere Information absehen. Das Motto, das auf Deutsch soviel heißt wie „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“, deutet darauf hin, dass man auch in diesem Jahr wieder auf die Verbindung zwischen Technologie und modernen Leben setzen wird. Immerhin sind Themen wie der Mangel an Wasser und die ständigen Probleme mit der Ernährung in der Dritten Welt noch immer im Blickfeld der Menschheit und heute sind keine nachhaltigen Lösungen geschaffen.
Auf 1,1 Millionen Quadratmetern soll im Nordwesten von Mailand ein „CityLife“ entstehen, in dem die Besucher wie durch eine neu geschaffene Stadt gehen. Zu diesem Zweck wird das Gebiet der Expo für die modernen Verkehrsmittel erschlossen und ist daher für Besucher aus der ganzen Welt aber auch von Besuchern, die aus Rom mit dem Flugzeug angereist kommen, einfach zu erreichen. Neben dem Motto und der Fläche sind aber vor allem die Stände interessant, die den Besuchern zeigen sollen, wie die modernen Techniken mit dem Schutz der Menschheit verbunden werden können.
Die bekannten Stände der europäischen Länder
Bereits jetzt hat die Messeleitung eine Kalkulation erstellen lassen, nach der etwa 20 Millionen Besucher aus der gesamten Welt auf der Ausstellung erwartet werden. Die einzelnen Pavillons, die zu diesem Zweck von den Ländern aufgebaut werden, werden eine Größe von 500 m² bis zu 4500 m² haben. Mit ganzen 4900 m² ist der deutsche Stand also einer der Größten auf der gesamten Expo und damit erstmals wieder in diesem Größengebiet nach der Weltausstellung im eigenen Land – in Hannover.
Deutschland will sich dabei vor allem auf den Einsatz von freundlichen Energien konzentrieren, die gleichzeitig unseren technologischen Fortschritt weiter vorantreiben und doch gut für den Planeten sind. Auch das Thema Ernährung soll hier einen wichtigen Punkt einnehmen.
Beim Thema Ernährung scheint im Jahr 2015 aber vor allem die Schweiz zu punkten. Es wird sich um einen schwimmenden Pavillon handeln, der aus wiederverwendbaren Materialien besteht. Es ist auch geplant, verschiedene Köstlichkeiten aus der Schweiz anzubieten, die im Laufe der Messe nicht mehr aufgefüllt werden. Damit sollen die Besucher sehen, dass Nahrungsmittel auch in der heutigen Zeit ein nicht unendliches und vor allem kostbares Gut sind.
Alles in allem wird die Expo 2015 in Mailand eine sehr grüne Weltausstellung werden. Durch die enge Zusammenarbeit mit den anderen Nationen in Europa wird hier vermutlich wieder mehr darüber berichtet werden, als bei den letzten beiden Expos in Asien. Das Thema ist sehr interessant und wichtig für die Welt und die Pläne der mailändischen Organisation ambitioniert. Wenn die Pläne umgesetzt werden, wird hier definitiv ein erinnerungswürdiges Ereignis mitten in Europa geschaffen.
Weltausstellungen und das Thema Energie
Energie in nahezu jeder Form ist bei vielen Weltausstellungen ein zentrales Thema. Auf der im Jahr 2015 in Mailand stattfindenden Ausstellung wird die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums handelnde Messe Frankfurt die Organisation des deutschen Pavillons übernehmen. Das Thema der Expo wird ‚Feeding the planet, energy for life’ sein. Ins Deutsche übersetzt heißt das ‚Den Planeten ernähren, Energie für das Leben’. Neben der Energie werden in Mailand die Schwerpunkte auf Globus, Nahrung und Leben liegen. Geöffnet sein wird die Ausstellung vom 1. Mai bis zum 31. Oktober.
Die greenEXPO 2012 in Österreich
Bereits zum zweiten Mal wird die greenEXPO in Österreich stattfinden. Vom 11. Mai bis zum 13. Mai wird sich am Wiener Heldenplatz wieder vieles um Energie, Umwelt, Nachhaltigkeit, grünen Lifestyle sowie ein erfolgreiches und bewusstes Leben drehen. Präsentiert wird, wie neue Technologien das Leben verändern können. Ein Ziel der Weltausstellung, die keine übliche ‚Messe’ sein will, soll die Schaffung einer neuen Sichtweise des Menschen sein, um ein Bewusstsein für ein nachhaltigeres Leben zu entwickeln. Eine der Besucherzielgruppen, die die greenExpo ansprechen will, sind die LOHAS, die ‚Lifestyles of Health and Sustainability’.
Die Eco Expo Asia 2010
In Hongkong fand vom 3. bis zum 6. September 2010 die unter dem Thema Umwelt laufende Messe Eco Expo Asia 2010 statt. Schwerpunkte neben der Energie und Umwelt waren hier die Elektrofahrzeuge. Hongkong, das durch sein Grasland sowie seinen Dschungel und den vielen Sandstränden zu den grünsten Mittelpunkten Asiens zählt, hat Milliarden in neue und moderne Umwelttechnologien investiert. Mit am Start war auch der deutsche Autobauer Volkswagen. Unter anderem stellte VW den mit Hybrid- und Elektroantrieb versehenen VW Touareg vor, der bis zu 50 km/h ausschließlich elektrisch angetrieben werden kann.
Die Expo 2010 in Shanghai
Mit Energie- und Ressourceneffizienz befasste sich Festo auf der Expo 2010 in Shanghai. Wichtigster Bestandteil des deutschen Pavillons war die Energiezentrale. ‚Eine Stadt in Balance – Balancity’ war das Motto der deutschen Aussteller. Besonderes Augenmerk galt dem Hamburg-House mit einem eigenen Bauprojekt. Es entstand im Auftrag der freien Hansestadt Hamburg und ist das erste zertifizierte Passivhaus in China. Alles dreht sich dabei um die Luft: Sie dient als Transportmedium für die Heizung und ist (fortluftseitig) zugleich Wärmequelle für die Wärmepumpe. Das bereits „klassische“ Wärmepumpen-Kompaktgerät vereint Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung in einer handlichen Einheit.
Auch neue Technologien sollen mit Hilfe von Biomechatronik entwickelt und effizienter, wie auch intelligenter werden. Die AquaPenguins – bionische Pinguine – sollen als autonome Unterwasserfahrzeuge selbständig navigieren können. Der Rumpf, der sich in alle Richtungen bewegen lässt, wurde von einer Fischschwanzflosse abgeleitet. Ein mit FinGripper ausgestatteter Bionic Tripod soll dank ein- und ausfahrbarer Glasfaserstäbe eine Bewegungsfreiheit von bis zu 90° haben. Für die Bequemlichkeit der Fußgänger im deutschen Pavillon war jedenfalls gesorgt: Über Fahrstege wurden sie zu Scanner-Stationen befördert, in denen Informationen per Film abgerufen werden konnten.
Die Klima-Expo 2020 findet im Ruhrgebiet statt
Eine Weltausstellung, die sich dem Klimaschutz verschrieben hat, soll im Jahr 2020 im Ruhrgebiet / Essen-Mülheim durchgeführt werden. Viele Unternehmen, die im Bereich der erneuerbaren Energien tätig sind, haben sich im ehemaligen Kohlerevier angesiedelt. Für diesen Strukturwandel soll die Klima Expo 2020 ein ideales Schaufenster darstellen. Ihren Schatten wirft die Expo jedenfalls bereits voraus. Am 19. Oktober wird im Grend in Essen-Steele eine Veranstaltung der grünen Ratsfraktion abgehalten. Thema wird der mögliche Ausbau der Windkraftnutzung in Essen sowie den RFNP-Städten Mülheim, Bochum, Herne und Gelsenkirchen sein.
Weltausstellungen im Wandel der Zeit
Weltausstellungen (oder Expos) entwickelten sich in der französischen Tradition nationaler technologieorientierter bzw. kunsthandwerklicher Ausstellungen und wurden bald ein Synonym für absolute technische und architektonische Innovationen. Als erste Weltausstellung wird im Allgemeinen die 1851 im Kristallpalast des Londoner Hyde Park veranstaltete „Große Ausstellung der industriellen Werke aller Völker? bezeichnet. Die Idee von Prinz Albert, Ehemann der Königin Victoria, beeinflusste die Entwicklung verschiedener gesellschaftlicher Bereiche einschließlich Kunst und Design, der internationalen Handelsbeziehungen und des Tourismus. Seitdem hat sich der Charakter der Weltausstellungen über drei Epochen hinweg entwickelt.
Das Zeitalter der Industrialisierung (1851-1938)
In dieser Ära waren die Weltausstellungen vor allem auf den Handel konzentriert und sind noch heute berühmt für die Darstellung technischer Erfindungen und Weiterentwicklungen. Denn gerade in dieser Zeit gab es eine Menge von technischen Neuerungen die wesentlich zum Fortschreiten der Industrieländer beitragen sollten. Dort trafen die besten Experten aus Wissenschaft, Technologie und Architektur der ganzen Welt zusammen und stellten ihre Neuerungen, die den Alltag der Menschheit, wie etwa eine TW Steel, nachhaltig prägen sollten, in extra für dieses Ereignis konzipierten, spektakulären Bauwerken vor. Wobei es schon bei der Planung und letztendlich auch bei der Durchführung immer spektakulärer und größer werden musste, als bei der Weltausstellung zuvor. So wurden auf der Messe 1855 in Paris erstmalig sowohl Zündhölzer aber auch bereits eine Espressomaschine vorgestellt und London präsentierte 1862 die Nähmaschine. Das Hauptgebäude der Centennial Exposition von 1876, in deren Mittelpunkt das Telefon stand, befindet sich noch heute im Fairmount Park von Philadelphia und beherbergt ein Museum für Kinder. Mehr über die Nordamerikanische Geschichte und Fairmount Park kann man hier erfahren. Das Royal Exhibition Building in Melbourne, welches für die Weltausstellung 1880 gebaut wurde, gehört inzwischen zum Weltnaturerbe und als nicht zu übersehendes Highlight der Weltausstellung von 1889 prägte der Eiffelturm Paris. Chicago hingegen setzte 1893 neben einem umfangreichen Gebäudekomplex vor allem auf praktische Dinge wie den Reißverschluss, die Geschirrspülmaschine oder den elektrischen Stuhl. Schon 1900 wurde mit dem Lohner-Porsche das erste elektrische Hybridauto präsentiert.
Die Weltausstellungen waren ein echter Erfolg, so dass 1928 die Konvention über internationale Ausstellungen abgeschlossen und das Bureau International des Expositions eingerichtet wurde, welches die Durchführung internationaler Messen koordiniert.
Die Zeit des kulturellen Austausches (1939-1987)
Geprägt von der Ausstellung in New York City von 1939/40 verlagerte sich der ursprüngliche Schwerpunkt der Ausstellungen hin zu einer – stärker an einem spezifischen Thema mit kultureller Bedeutung ausgerichteten – Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen der Menschheit. Technik und Erfindungen blieben zwar wichtig, waren jedoch nicht mehr die maßgeblichen Themen der Messe. Die Weltausstellung „Frieden durch Verständigung“, die 1964/65 ebenfalls in New York stattfand, war die einzige nicht genehmigte Weltausstellung der Geschichte. Viele Fahrgeschäfte, die damals speziell zu diesem Anlass von Walt Disney installiert wurden, befinden sich heute in Disneyland und sind noch in Betrieb. Mehr über Disneylanderfährt man zum Beispiel im Spiegel.
Die Ära der Nationalen Präsentationen (1988-heute)
Mit der Expo 1988 in Brisbane begannen die einzelnen Nationen, die Weltausstellungen mit individuellen Länderpavillions stärker als Werbeplattform zu nutzen. In der globalisierten Welt, in der ein positiv besetztes Bild einer Nation ein wichtiger Schlüsselfaktor für deren Erfolg ist, entwickelte sich die Expo als ?Aushängeschild“. Spanien beispielsweise nutzte die Expo 1992 gleichermaßen für die Bewerbung der Olympischen Sommerspiele 1992 in Barcelona wie auch zur Präsentation als prominentes Mitglied der Europäischen Union.
Die heutigen Weltausstellungen verkörpern Elemente aus allen drei Epochen. Sie präsentieren neue Erfindungen und technische Innovationen wie die TW Steel, erleichtern den kulturellen Austausch und repräsentieren unterschiedliche Regionen der Welt. In diesem Jahr 2012 findet die Expo in Yeosu (Südkorea) unter dem Thema „The Living Ocean and Coast: Vielfalt der Ressourcen und nachhaltige Aktivitäten“ statt.