Architektur und Handwerkskunst in China

Architektur in China

Alle Architekten der traditionellen chinesischen Kultur hielten (und halten sich, wenn es um traditionelle Bauten geht immer noch) sehr streng an Vorgaben des Taoismus oder anderen chinesischen Philosophien, die alle eine bestimmte Vorstellung von der äußeren Erscheinung eines Gebäudes vermitteln.

Die erste der vielen Grundregeln für traditionelle chinesische Bauten: Häuser sollten länglich und niedrig erbaut werden, in einer Form, die dem Menschen ein Gefühl vermittelt, als würde das Haus seinen Bewohner umarmen wollen. Der Kamin wird bei dieser Art der Architektur nicht von den Wänden, sondern von Säulen stabil und in seiner Position gehalten, er sollte auf den Betrachter den Eindruck vermitteln, in der Luft zu schweben.

Die zweite grundlegende Regel war die der Symmetrie; beide Seiten des Gebäudes folgten der selben Struktur und dem selben äußerlichen Aufbau, um die Balance, die vom Taoismus in der Architektur des Hauses ausging, noch einmal zu unterstreichen.

Schon seit der frühen Shang Dynastie, um circa 1500 vor Christus, folgten chinesische Bauten diesem Stil, den wir alle als typische asiatische Bauweise wiedererkennen, mit seinen abgerundeten Ziegeln, den seitlich runden, roten Dächern und den langen Reihen an aufwändig verzierten und teils geschnitzten Säulen.

Doch auch die chinesische Architektur erlebte einmal in ihrer Geschichte einen großen Umschwung, denn in der Han Dynastie (ca. 200 v. Chr.) kam mit einer neuen und großen Religion, dem Buddhismus, auch der architektonische Umschwung. Buddhistische Tempelanlagen und Pagoden (inspiriert von den Indern mit speziellem Namen „Stupas“) die nicht mehr der taoistischen Philosophie folgten, wurden erbaut und beinahe ging die wirkliche Architektur der Chinesen in dieser Zeit unter. Doch die Meister der Baukunst besannen sich in der Sui Dynastie, um 600 nach Christi, wieder auf ihre Traditionen und somit erlebte die Symmetrie und der Aufbau des taoistischen Baustils ein Comeback, das sogar bis in heutige Zeiten noch anhält.

Handwerkskunst in China

China als eine der ältesten östlichen Zivilisationen hat viele andere Völker extrem beeinflusst. Nicht nur in der Lebensweise anderer Länder, sondern auch im Bezug auf Formen und Motive von Handwerkskunst und Dekoration übte diese Nation große Macht auf ihre Nachbarn und sogar auf noch weiter entferntere Länder aus.

Die Geschichte des chinesischen Kunsthandwerks begann sehr früh, und zwar mit der Shang Dynastie (vom 18. bis in das 12. Jahrhundert vor Christi), einige Quellen meinen sogar noch früher zu Zeiten der legendären Hsia Dynastie. Da die Chinesen sehr viel Wert auf ihre Ahnen und somit ihre Tradition legen, hielt sich eine bestimmte Art des Kunsthandwerks über viele Jahrhunderte hinweg, bis in die heutige Zeit.

Formen alter Bronzegefäße aus diesen alten Dynastien wurde beispielsweise im 18. sowie 19. Jahrhundert nach Christus bei Porzellangefäßen wiederverwendet, die in ihrem Aussehen zwar etwas verändert wurden, aber immer noch einen starken Wiedererkennungswert des alten Handwerks besaßen.

Doch nicht nur die Formen unterscheiden China nach wie vor von denen der westlichen Welt, besonders die verwendeten Materialien für alle Arten des Kunsthandwerks sind, gerade für die Chinesen, markant. So sind sie schon immer Meister der Keramik und das Wissen über den Umgang mit dem filigranen Material verbreitete sich nach Korea sowie nach Japan und sogar in Teilen der Länder von Südostasien wissen die dort ansässigen Kunsthandwerker dank einiger chinesischer Meister, wie Keramik zu Hand haben ist.

Doch nicht nur mit Keramik wussten und wissen die Chinesen umzugehen, auch mit Porzellan, Steinen aller Art sowie Bronze wussten die Handwerksmeister etwas anzufangen und stellten filigrane sowie reich verzierte und verschnörkelte Stücke für den alltäglichen Gebrauch, sowie für Schmuck- und Dekorationszwecke her, die bis heute beliebt sind, egal ob in der westlichen oder in der östlichen Gesellschaft der Erde.

Zum alltäglichen Gebrauch  gehörten auch Spiele wie die Steine im Mahjong oder Go. Traditionelles Spielmaterial wird beispielsweise in Japan aus Muscheln und Kayabäumen gefertigt, das aufgrund der Seltenheit zu hohen Preisen führen kann. Bretter und Steine, die von hervorragenden Handwerksmeister gefertigt werden, führen auch zum Stolz der Spieler über solche hochwertiges Spielmaterial. Plastik ist hier für viele Spieler ein „no go“. So spielt Handwerkskunst überall im Leben eine wichtige Rolle.

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