Tipps bei Pflegebedürftigen im eigenen Haushalt

Eine komplexe japanische Toilette mit elektrischer Kontrolle.

Es muss nicht gleich eine so ausgefallene Toilette sein. Einfache Aufsätze und Haltegriffe sind völlig ausreichend. (CC-Lizenz von Thord Thord Daniel Hedengren)

Die Entscheidung ist nicht immer leicht. Soll man wirklich eine pflegebedürftige Person – vielleicht ein Elternteil oder einen anderen Verwandten – im eigenen Haushalt betreuen? Und ist das überhaupt möglich? Schließlich ist eine normale Wohnung oder ein normales Hausnicht unbedingt dafür ausgelegt, eine ältere oder auf Pflege angewiesene Person zu betreuen.

Wenn man diesen Schritt gut überlegt und sich dafür entscheiden hat, heißt es, die eigenen vier Wände so umzurüsten, dass die Pflege gefahrlos und relativ leicht möglich ist. Dabei kommt es nicht nur darauf an, dass man selbst die zu pflegende Person gut betreuen kann, sondern dass diese sich auch – soweit das in ihren Kräften steht – selbst frei bewegen und behelfen kann.

Kampf den Stufen

Problem Nummer eins lässt sich hierbei meist in der Barrierefreiheit finden. Eine kleine Stufe oder Unebenheit, die einen selbst vielleicht nicht stört, kann für einen Rollstuhlfahrer ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Hier kann man sich recht einfach und preiswert mit einer Rampe auf beiden Seiten der Stufe behelfen. Diese kann man selbst anfertigen und man muss lediglich darauf achten, dass sie stabil genug ist und nicht wegrutschen kann.

Stolperfalle Badezimmer

Ein weitaus größeres Problem stellt da schon das Bad dar. Meist ist dies nicht so konzipiert, dass man einen pflegebedürftigen Menschen sicher durchschleusen kann. Aber mit wenigen Hilfsmitteln sieht das bereits ganz anders aus.
So kann man für die Badewanne einen aufblasbaren Badelift benutzen. Er hilft der zu pflegenden Person beim Ein- und Aussteigen und sorgt für Sicherheit und Entspannung. Die bedürftige Person kann während des Badens auf dem Sitz sitzen bleiben. Der Sitz ist weich und durchaus bequem. Vorteil ist hier, dass man ohne großen Kraftaufwand die Person in und aus der Wanne bekommt. Wenn man vor dem Ausstieg das Wasser aus der Wanne lässt, kann man die betroffene Person sogar in der Wanne und im Sitzen abtrocknen. Besser geht es fast nicht. Wird der Sitz nicht benötigt, so kann dieser einfach aus der Wanne genommen werden. Er nimmt somit keinen Platz weg und die Wanne ist von allen Familienmitgliedern benutzbar.

Aufsätze helfen mit der Toilette

Auch bei der Toilette kann mit einfachen Mitteln für eine behinderte oder pflegebedürftige Person nachgerüstet werden. Ein entsprechender Aufsatz hilft hier, dass die Toilette etwas höher ist und die betroffene Person ist besser hinsetzen und aufstehen kann. Befestigt man neben der Toilette zusätzlichen einen Griff an der Wand, so kann dieser zum Hochziehen genutzt werden. Dies verschafft der zu pflegenden Person etwas Privatsphäre bei der Toilettenbenutzung. Denn wenn sie sich selbst behelfen kann, muss niemand daneben stehen bleiben.
Den Aufsatz für die Toilette kann man übrigens immer wieder entfernen. Er wird nur aufgesetzt und nicht fest montiert. Somit muss nicht die gesamte Familie die erhöhte Toilette benutzen, sondern nur die Person, die diese Erhöhung auch wirklich benötigt.

Vorsicht vor rutschigen Matten

Und wenn man dann noch daran denkt, dass in einem Bad, das eine pflegebedürftige Person benutzt, Badläufer oder andere rutschende Matten nichts zu suchen haben, hat man ein durchaus akzeptables Bad, um die neue Situation im Leben optimal meistern zu können. Denn alles ist nur so schwierig und kompliziert, wie man es sich selbst macht.