China – Die drei wichtigsten Lehren

China – Die Faszination asiatischer Werte

Anders als im westlichen Sprachgebrauch kennt das Chinesische kein Wort für Religion. Stattdessen finden im Chinesischen Wörter wie „Lehre“ oder „Studium“ Verwendung. An dieser Stelle darf festgehalten werden, dass das asiatische Volk sehr offen und tolerant für die Glaubensrichtungen seiner Mitbürger ist und es in diesem Land noch nie eine einzige Staatskirche gegeben hat. Vielmehr wird der chinesische Glauben aus drei großen Lehren begründet: Buddhismus, Daoismus und Konfuzianismus. Doch was verbirgt sich eigentlich genau hinter diesen für uns Westeuropäer fremdartig klingenden Begriffen?

Der Konfuzianismus – Die prägende Philosophie der Chinesen

Die chinesische Volkslehre geht auf den Spross eines verarmten chinesischen Adelsgeschlechtes zurück, der im Jahr 551 vor Christus unter dem Namen K’ng Z‘ geboren wurde. Schon in jungen Jahren erwuchs sein Interesse für die chinesischen Traditionen, Philosophien und Bräuche, die er später auf einer 13-jährigen Reise durch das Land unter das Volk bracht. Ziel der tiefgründigen Lehre von Konfuzius war es, die Bevölkerung wieder auf die klassischen Tugenden zu besinnen, die aus Gerechtigkeit, Menschlichkeit, Güte, Weisheit und ethischem Verhalten bestehen. Noch heute ist der Konfuzianismus in China weit verbreitet und zählt zu einer wichtigen philosophischen Weltanschauung, nach deren Lehre zahlreiche Chinesen leben.

Der Daoismus – Zwischen Weltanschauung und Religion

Eine ebenfalls sehr stark vertretene Lehre im asiatischen Raum ist der Daoismus, die weit verbreitet auch als ureigene, landestypische Religion der Chinesen angesehen wird. In China selbst wird allerdings ein deutlicher Unterschied zwischen religiösem Daoismus und philosophischem Daoismus gesehen. Die Lehre des Daoismus ist bereits im Zeitalter der Zhou-Dynastie ab dem Jahr 256 vor Christus entstanden und hat sich im Laufe der Jahrhunderte im weiterentwickelt. Die zentralen Inhalte des Daoismus beinhalten die Kosmologie von Himmel und Erde, die Unsterblichkeit, die fünf Entwicklungsphasen, die Lehre von Ying und Yang, die Lehre von Qi sowie die Lehre von Yijing. Zudem spielen traditionelle Techniken zur Kultivierung von Körper und Geist eine sehr große Rolle.

Der Buddhismus – Viergrößte Religion des Kontinents

Wohl die berühmteste Figur aus den chinesischen Lehren - Buddha, der in unzähligen Formen abgebildet ist - Foto: © Cornelia Pithart - Fotolia.com

Die Lehren des Buddhismus sind uns Westeuropäern wesentlich vertrauter. Er ist sozusagen der Kassenschlager, eines der besten Exportgüter Chinas, wenn man so will. Der Ursprung des Buddhismus geht den Geschichtsbüchern zufolge auf den in Nordindien lebenden Siddhartha Gautama zurück, der als der „wahre“ Buddha bezeichnet wird. Die Grundlage des Buddhismus liegt in den vier edlen Wahrheiten. Darunter versteht der gläubige Buddhist die Erkenntnis, dass jedes Leben von Leid geprägt wird. Darauf aufbauend erfolgt die zweite Erkenntnis, die besagt, dass jedes Leid durch Hass, Verblendung und Gier begründet ist. Die dritte Erkenntnis setzt darauf, dass dieses Leid durch das Beseitigen der beschriebenen Ursachen vermieden werden kann und der Weg dorthin über den Achtfachen Pfad erreicht werden kann. Zudem gehört natürlich der Glaube an den endlosen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt zu der religiösen Überzeugung des Buddhismus, dem alle Menschen unterworfen sind. In China leben rund ein Viertel der Buddhisten weltweit.

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