Trinkwasser ist ein teures Gut. Nicht nur sein eigentlicher Preis schlägt zu Buche, sonder auch die Tatsache, dass die gesamte Wassermenge gleich zweimal bezahlt werden muss. Der Wasserzähler misst die entnommene Wassermenge aus der Leitung und die gleiche Menge stellen alle Abwasserzweckverbände ihren zwangsweise angeschlossenen Kunden nochmals in Rechnung. Dazu zählt beispielsweise sämtliches Wasser, welches zum Gießen der Grünpflanzen und vor allem des Gartens verwendet wird. Kein einziger Tropfen von diesem Verbrauch gelangt in die Abwasserleitung und dennoch muss jeder Verbraucher die Menge vollständig bezahlen. Vermeiden kann er diese Ungerechtigkeit mit einem Hauswasserwerk.
Die 3 wichtigsten Verwendungszwecke eines Hauswasserwerkes
An erster Stelle steht dabei die Bewässerung des eigenen Gartens. Jeder Kleingärtner weiß, wie zögerlich er mit seinem Gießwasser oder dem Gartenschlauch umgeht, wenn das Wasser aus der Leitung stammt. Kommt das Wasser jedoch aus einer Regenwasserzisterne oder einem Brunnen, gönnt der Pflanzenliebhaber seinem sattgrünen Rasen an heißen Sommertagen durchaus 400 Liter bei 250 Quadratmetern Gartenfläche.
Eine Toilettenspülung verbraucht pro Spülgang durchschnittlich zehn Liter Trinkwasser. Bei einer vierköpfigen Familie können dies pro Tag durchaus vierhundert Liter des aufwendig im Wasserwerk gereinigten Lebensmittels sein. Gefiltertes Regen- oder Brunnenwasser würde den gleichen Zweck erfüllen und steht gratis zur Verfügung.
In Ausnahmefällen kann der Wasserdruck zu niedrig sein oder ein Gebäude ist nicht an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Das Hauswasserwerk übernimmt die Brauchwasserversorgung.
Die 4 wichtigsten Bestandteile eines Hauswasserwerkes
Jedes Hauswasserwerk ist eine komplexe Anlage, die festmontiert oder flexibel aufgestellt werden kann. Ihr Herzstück ist eine Saugpumpe oder Kreiselpumpe, die das Wasser aus der Zisterne oder dem Brunnen in den Druckausgleichsbehälter des Hauswasserwerkes fördert. An diesem Behälter ist eine Membrane angebracht, hinter der beim Befüllen ein Gas oder auch Luft zusammengepresst wird. Dabei entsteht ein Überdruck im Ausgleichsbehälter, welcher üblicherweise auf 3 bis 3,5 bar eingestellt wird. Dieses Signal wird an einen Druckschalter geleitet, der beim Erreichen des Maximaldruckes die Pumpe abschaltet. Wird nun Wasser entnommen, sinkt der Druck allmählich wieder und beim Erreichen des eingestellten Minimaldruckes schaltet dieser Druckschalter die Pumpe wieder zu. Der vierte Bestandteil ist ein Überdruckschalter als Sicherheitseinrichtung, der beim defektbedingten Übersteigen des Maximaldruckes die Anlage ausschaltet.
Die 4 Voraussetzungen bei der Auswahl des richtigen Hauswasserwerkes
Die Kreiselpumpe des Hauswasserwerkes erzeugt einen mehr oder weniger hohen Lärmpegel. Billige Pumpen sind dabei die größten Ruhestörer und bei der Auswahl des optimalen Hauswasserwerkes im Internet sollte immer auf die Angabe der Lautstärke in Dezibel geachtet werden.
Die Pumpe verbraucht Strom und auch hier sind Qualitätspumpen klar im Vorteil. Sie erzeugen bei einem niedrigen Stromverbrauch in kW gleichzeitig eine höhere Förderleistung in Litern pro Stunde l/h. Wichtig ist bei der Auswahl der Pumpe auch die erforderliche Förderhöhe. Wenn das Wasser aus einem Brunnen angesaugt werden soll, kann die Förderhöhe zehn Meter oder mehr betragen.
Das dritte Kriterium ist die Größe des Ausgleichsbehälters. Wird lediglich eine Toilettenspülung über das Hauswasserwerk eingespeist, reicht ein kleineres Fassungsvermögen, als wenn der Rasensprenger täglich eine halbe Stunde lang in Betrieb ist. Dies wirkt sich jedoch auf den Stromverbrauch aus, denn kleine Ausgleichsbehälter sind schneller bis zum Maximaldruck gefüllt als große.
Abschließend spielt auch die Korrosionssicherheit und erforderliche Wartung eine Rolle. Gute Membranen müssen nach 2 bis 3 Jahren gewechselt werden. Ein Ausgleichsbehälter aus Edelstahl V4A ist korrosionssicherer als ein lackierter Stahlbehälter.
All diese Parameter lassen sich bei der Internetrecherche zu einem Hauswasserwerk übersichtlich vergleichen und der Weg zum individuell angepassten Hauswasserwerk ist gesichert.
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